Das erste Schulhaus soll das ehemalige Reber-Anwesen (Seni), das in der Neugestaltung des Dorfplatzes weggerissen wurde, gewesen sein. Es war zugleich Mesnerhaus und ragte mit seiner Rückwand in den Friedhof hinein.
1740 wurde das Kirchenvermögen geteilt. Pfarrhaus und Schule fielen den Katholiken zu. Das kath. Püchersreuth, Ilsenbach und Lanz bildeten zusammen einen Schulsprengel. Der Unterricht wurde später zeitweise auch in Ilsenbach erteilt. Noch heute heißt das Anwesen Höning Georg mit dem Hausnamen „Schelma“ = Schulmann und war bis 1847 Schulhaus der kath. Schule. Anschließend wurde es an einen Quirin Höning verkauft um 470 fl.
Unter dem letzten Adeligen des neuen Schlosses in Püchersreuth, dem Freiherrn von Korb, wurde ein neues kath. Schulhaus erbaut, das jetzige Haus Nr. 3 in der Hauptstraße, in dem die Raiffeisenkasse und das Amtszimmer des Bürgermeisters untergebracht sind. Auf dem Grundstück stand früher ein Bauernhof, der einem Bauern mit dem Hausnamen „Meißner Hans“ gehörte. Dieser verkaufte sein Anwesen an die kath. Kirche und zog vor das Dorf hinaus, wo seine Gründe lagen. Dort baute er sich einen neuen Hof, das jetzige Anwesen Haus Nr. in der Flosserstraße.
Bürgermeister der Schulsprengelorte waren damals in Püchersreuth Simon Mois, Moisenbauer in Püchersreuth, Michael Würth (Hausname Fritsch) in Lanz und der Schmied Adam Scherm in Ilsenbach.
Baumeister war Adam Frank aus Püchersreuth. Wegen des feuchten Grundes musste der Bau auf einen Pfahlrost gestellt werden. Die Baukosten beliefen sich nach den vorhandenen Aufzeichnungen auf 2485 Gulden, die Einrichtung kostete 155 fl.
Das Schulhaus erhielt einen großen Schulsaal im 1. Stock, eine Dienstwohnung und einen Stall. Die Lehrer waren bis 1918 auch Mesner. Sie pflegten die Mesnergründe und betrieben nebenbei Landwirtschaft.
Die heutige Wohnung über dem Amtszimmer war also das „große Schulzimmer“. Da es bei steigender Schülerzahl bald nicht mehr ausreichte, wurde 1889/90 erst der erste Stock (über dem Durchgang und der Raiffeisenkasse) mit einem größeren Schulsaal errichtet. Dieser Erweiterungsbau kostete 6852,92 Mark.
Die weiterhin steigende Schülerzahl dürfte wohl den H.H.Geistlichen Rat Bücherl veranlasst haben, während des 1. Weltkrieges von 1916 – 1921 das Schwesternhaus mit einem Schulhaus für Mädchen zu erbauen. Die 115 kath. Schüler wurden damals in eine einklassige Knaben- und eine einklassige Mädchenschule geteilt, mit je 7 Schülerjahrgängen.
An der kath. Knabenschule wirkten folgende Lehrer: